Montag, 28. November 2011
Old Fashioned :)
Heute ist der erste Advent!
Für meine Mutter ein wunderbarer Anlass eine Wunschliste für Weihnachten einzufordern, obwohl ich keine Ahnung hab was ich mir wünschen soll.
Sie hat eine Menge Vorschläge: Ein neues Handy oder so ein eBook (elektronisches Buch?)
Nicht dass ich mich beschweren will, aber mal ehrlich, wer braucht den ganzen Kram?!
Normalerweise bin ich nicht der Typ, der sich gegen neue Dinge sträubt, aber bei der technischen Entwicklung im Moment hab ich jedes mal, wenn ich mir etwas neues anschaffe, das Gefühl in eine Art "seelische Abhängigkeit" gezogen zu werden.

Ich will kein "smartes" Handy, das alles über mich weiß, das ist ja als wenn ich meinen ganz persönlichen Stalker den ganzen Tag in der Hosentasche rumtrage -.-"
Schlimmer ist es bei den Büchern!
Bücher sind so..... wertvoll für mich! Eine Art von der Welt abzuschalten, sich zwischen den Seiten zu verlieren. Natürlich wird die Handlung dadurch, dass man sie von einem Display abliest, nicht verändert, doch es fühlt sich einfach.... falsch an...
Ich liebe den Geruch von Büchern, das Flüstern der Seiten, wenn man sie durch blättert, das sanfte Anschmiegen des Einbands in die Hand, all das vermittelt mir eine merkwürdige Sicherheit, dass sich doch nicht alles auf dieser Welt verändert. Die Wörter in den Zeilen werden immer die Selben sein.

Mit jeder neuen "technischen Sensation" wird die Welt kleiner, macht sich der Mensch abhängiger, verliert man ein Stück seiner Freiheit, verkauft man seine Seele um auf dem neusten Stand zu bleiben.
Ich will nicht, dass jeder ständig weiß wo ich bin, mit wem ich dort bin, was ich mache. Das sind doch Dinge die nicht die ganze Welt was angehen? Es ist unverständlich für mich wie man sein intimstes Inneres so offen preisgeben kann.
Und doch sprechen die Verkaufszahlen eine andere Sprache.
Manchmal denke ich mit unserer Welt stimmt etwas nicht, bin ich da wirklich die Einzige?

Vielleicht sollte ich mir einfach das älteste Handy der Welt zu Weihnachten wünschen ^.^
Und einen ganzen Haufen alter, geknickter Bücher!
Klingt wie ein Traum :D

Liebe Grüße,
Anna-Lena



Donnerstag, 17. November 2011
Ungeliebtes Licht
Eine Frage die sich mir im Moment eigentlich immer wieder stellt:
Ist es eine bewusste Entscheidung "Erwachsen" zu werden?
Bei Scrubs sagte JD einmal, dass man es bewusst machen muss, erwachsen werden, Verantwortung übernehmen, vorausschauend denken, seitdem stelle ich mir diese Frage.
Kann ich es steuern, wache ich eines morgens auf und bin es einfach oder fließt die Entwicklung in mein Leben hinein, merke ich nichts davon?
Ich bin 17 Jahre alt und schreibe nächstes Frühjahr mein Abitur, im Moment hab ich wohl den größten Stress der Welt und hab nicht selten Lust die Dinge in die Ecke zu klatschen, einfach aufzuhören.
Meine Situation lässt sich auch einfach so beschreiben:
Ich fühle mich nicht bereit!
Nicht bereit mein Abitur zu schreiben, nicht bereit mein Leben weiterzuplanen, nicht bereit das nächste Jahr im Ausland zu verbringen, nicht bereit alles was jetzt ist in knapp 8 Monaten für immer hinter mir zu lassen...
Das Kind in mir ist auf Widerstand gepolt, die plötzlichen Umschwünge machen mir härter zu schaffen als ich es dachte, meine eigene Zukunft macht mir Angst und der Fluchtreflex ist mein ständiger Begleiter.
Erwachsen könnte man das nicht gerade nennen?
Aber was ist, wenn ich es wirklich entscheiden muss, wenn ich mich berappeln muss und wirklich aufhören muss mit den Tagträumereien, mit den utopischen Fantasien meines anstehenden neuen Lebens?
Was ist wenn ich die Poster an meinen Wänden abnehme, den leuchtenden Window Color Mond an meinem Fenster abnehme, meine Umgebung einfach reifer gestalte?
Ehrlich gesagt ist mir nicht danach, aber ich fühle mich dazu gedrängt von den Anforderungen die mein Leben gerade an mich stellt...
Macht mich das alles "Erwachsen"?
Ich zweifel stark daran, dennoch stehe ich in meinem Tunnel und das Licht an dessen Ende verspricht genau diese Dinge... Zurück kann ich nicht und stehen bleiben auf die Dauer auch nicht, also was soll ich tun?

Darauf warten weitergeschoben zu werden, mich dem Licht nähern ohne es zu merken, mit der Zeit Erwachsen werden, mit der Gefahr vielleicht für immer dort zu stehen, oder ganz einfach zu Spät angeschubst zu werden?

Oder einen Fuß vor den anderen setzen, so vieles hinter mir lassen was ich Liebe, mich bewusst dem ungeliebten Licht zuwenden und Erwachsen werden, mit der Gefahr mich von der harten Realität niederschlagen zu lassen, das Kind in mir für immer zu verlieren, unglücklich zu werden?


Ein Beitrag aus lauter Fragen die ich mir selbst nicht beantworten kann...

Anna-Lena



Sonntag, 13. November 2011
Mein kleines Vielleicht
Heute musste meine Katze eingeschläfert werden.
(Wahnsinn, einer der deprimierensten Sätze überhaupt um einen Beitrag zu beginnen -.-" )
Sie hieß Fienchen, als wir sie vor 11 Jahren fanden war sie klein und flauschig. Irgendwann war sie dick und flauschig, was aber relativ unwichtig ist...
Ich schreibe das nicht etwa, weil ich Mitleid oder ähnliches erwarte, aber solche Ereignisse bringen mich zum Nachdenken.
Jedes Leben geht einmal zu Ende, der Tod begegnet uns jeden Tag. Sei es Terrorismus, Krankheit, Alter, Freitod, wir sind immer damit konfrontiert.
Ein Haustier zu verlieren ist wohl eins der "kleineren" Übel die man mit dem Tod verbindet.
Vor einem halben Jahr ist der Vater meiner besten Freundin gestorben, das bringt wohl den größten Schmerz mit sich.
"Erinnerungen leben ewig" heißt es.
Doch fürchte ich mich weniger davor die Erinnerung an etwas zu vergessen, als die vielen kleinen Details, die ich damit verbinde.
Die Details machen die Dinge für mich "normal" und "alltäglich", sie machen sie zu etwas Besonderem.
In einem halben Jahr werde ich mich nicht mehr an das Grün ihrer Augen erinnern, nicht mehr an das Geräusch ihres hungrigen Mauzens, nicht mehr an das Gefühl mit den Fingerspitzen ihren Hals zu kraulen.
Wie gesagt, das Haustier ist das kleinere Übel (für mich im Moment wohl nicht, aber realistisch gesehen schon), viel mehr macht mir die Sicherheit Angst, dass sie Teil einer Kette ist, die noch viel mehr Kummer verursacht. Es sterben jeden Tag Menschen auf dieser Erde, auf natürliche und unnatürliche Weise, und früher oder später werden auch meine Menschen betroffen sein.
Wenn es soweit ist kann man nur hoffen die Details zu behalten.
Sie in eine tiefe Kammer in der hinteren Ecke des Herzens zu verstecken, um sie möglichst lange zu bewahren. Damit die Zeit lange braucht sie zu finden bevor sie schlussendlich im Gedächtnis verschwimmen, undeutlich und schwach werden.
Und eines Tages laufe ich vielleicht über eine Straße, sehe vielleicht eine kleine Katze zu der ich mich vielleicht herunter beuge um sie zu streicheln. Vielleicht wird sich bei dem Anblick ihrer Augen etwas in mir regen, was die Zeit schon dachte mir genommen zu haben. Der Raum mit meinen Details wird ein wenig heller erleuchtet sein bei dem Gedanken der mir vielleicht durch den Kopf schießen wird: "Das sind ihre Augen. Grüne, schmale Katzenaugen."
Es gibt ziemlich viele "Vielleichts" in diesen Sätzen, aber ich persönlich Glaube an die Macht des Zufalls, der eben so eine kleine Katze vor elf Jahren in einem Karton in unsere Garage brachte.

Liebe Grüße,
Anna-Lena